stone4you – das Projekt der Kirche Großrussbach

Erhalt von Kulturgut durch Restaurierung der Kirche Großrußbach – ein Projekt von stone4you

Durch Restaurierungsarbeiten der Experten von stone4you, die von Sommer 2019 bis Herbst 2020 andauerten, erstrahlt die Kirche Großrußbach wieder in neuem Glanz. Unter der Projektleitung von Herrn Sebastian Leeb wurde die, sich bereits in schlechten Gesamtzustand befindende, Außenfassade restauriert – insbesondere an den steinsichtigen Teilen des Mauerwerks aus Flyschkalksandstein und an den Strebepfeilern im gotischen Stil.

Es handelt sich bei der ehemaligen Wehrkirche um eine Staffelkirche aus der spätgotischen Epoche. Die aus Sandstein gebaute Kirche Großrußbach erhebt sich mit ihrem Südturm an der höchsten Stelle des Ortes. Das Äußere der Kirche besticht mit unverputztem Mauerwerk aus Flyschkalksandstein. Aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts stammt das dreijochige Langhaus, dessen Satteldach von Strebepfeilern gestützt wird. Das Spitzbogenportal verfügte bereits über eine neue Schulterbogenöffnung. Der Anbau der Sakristei im Norden besitzt Eckverstärkungspfeiler und im Osten ein dreiteiliges Maßfenster. Im Jahr 1948 wurde der Turmaufsatz mit seinem Zwiebeldach erneuert.

 

Schlussdokumentation der

Restaurierungsmaßnahmen (Steinmetz)

Strebepfeiler F, Maßwerkfenster G & Sakristei gesondert dokumentiert (Probearbeit)

Projektleitung Stone4you e.U.                                  Hr. Sebastian Leeb

Baureferent Erzdiözese Wien                                    Hr. DI Georg Schinagl

Referentin Bundesdenkmalamt                                Fr. Ing. Bärbel Urban-Leschnig

Vertretung des Pfarrgemeinderats                          Hr. Mag. Karl Berthold

Hr. Leopold Widy

Restaurierungsmaßnahmen im Außenbereich

Bei der Bestandsaufnahme stellte der Fachbetrieb insbesondere Schäden über und unter den Gesims-Teilen der Kirche fest. Der Grad der Beschädigungen im Sandstein war von der Ausrichtung der einzelnen Bereiche des Gebäudes abhängig. Je mehr sie dem Wetter ausgesetzt waren umso schwerwiegendere Schäden waren feststellbar. Das bestehende historische Material der Kirche wies erhebliche Unterschiede in Farbe und Beschaffenheit auf. Die Schadensbilder im Flyschkalksandstein waren jedoch in etwa ähnlich. Eintretendes Wasser - hauptsächlich durch offene Fugen – aktivierte Mergelschichten im Gestein, das wiederum Blasenbildungen und Absandungen von äußeren Gesteinsschichten an den Oberflächen zu Folge hatte. Der Oberflächenverlust erreichte in besonders exponierten Lagen mehrere Zentimeter Tiefe.

Die Maßnahmen zur Restaurierung enthielten die Festigung und Reinigung des Gemäuers. Es wurden zudem Ergänzungen bis hin zu Vierungen vorgenommen, sofern das Material tiefergreifende Abplatzungen zeigte. In diesem Fall hatte der Fachbetrieb steinerne Ersatzstücke in die Fehlstellen aus Sandstein eingebracht. Zur Ergänzung der Originalsteine in verschiedenen Farben wie Rot, gelblich, Grau bis Braun wurden unterschiedliche Pigmente verwendet und durch teilweises Nachschlämmen mit Sumpfkalkwasser und den Pigmenten ein optimales Farbergebnis erreicht.

Bereits in einer Restaurierungsmaßnahme davor kamen Vierungen aus hellem St. Margarethener Sandstein zum Einsatz. Im Lauf der Zeit zeigte dieser einen Unterschied zum Originalmaterial – durch den Härtegrad und die höhere Robustheit alterte das neue Material weniger schnell. Dadurch fügten sich die Vierungen nicht gleichmäßig in das Mauerwerk ein. Es fiel deshalb die Entscheidung, diese Vierungen als gewachsenen Zustand zu belassen. Die Teile wurden jedoch mit einem Spitzeisen bearbeitet und durch etwas Schlämme mit Patina versehen, um ein einheitliches Erscheinungsbild zu schaffen.

Das Rohmaterial für die originalen Kirchenmauern aus Sandstein soll aus der Nähe des Kirchenstandorts stammen – so die Vermutung. Es konnten dank Herrn Josef Hasch, der die Restaurierungsarbeiten unterstützend begleitete, alte Sandsteinfindlinge aus Karnabrunn organisiert werden. Diese wurden für die Vierungen verwendet. Sie fügten sich nach dem Zuschnitt und sandgestrahlt äußerst gut in das Gesamtbild ein.

Restaurierung von Steinmauerwerk benötigt viel Erfahrung und spezielle Kenntnisse!

In Österreich stammen die ersten Zeugnisse von Natursteinmauern über der Erde von Bauten aus dem Mittelalter, wobei Grenz- und Stützmauern erst aus späteren Jahrhunderten zu finden sind. Die große Gemeinsamkeit von alten historischen Mauern liegt darin, dass sie bestimmte Strukturen besitzen. Eindringende Feuchtigkeit schadet der Festigkeit und die Witterung trägt maßgeblich zum Erscheinungsbild historischer Mauern bei.

Während überdachte Mauern meist hunderte von Jahre gut überdauern und nur einer Instandhaltung allgemeiner Art bedürfen, sind größere Restaurierungen vor allem bei sehr alten Gebäuden und Ruinen notwendig. Dabei muss das originale Erscheinungsbild unbedingt bewahrt werden – ohne eine zusätzliche Überdachung. Diese Arbeiten stellen eine der größten Herausforderungen für den ausführenden Naturstein-Fachbetrieb dar. Nur gut ausgebildete Experten sind in enger Zusammenarbeit mit Architekten und Historikern in der Lage, diese Tätigkeiten auszuführen.

Alle Baudetails sollen erhalten bleiben

Durch die noch erhaltenen historischen Mauerteile und ihre Strukturen ist für einen spezialisierten Fachbetrieb ein Zuordnen dieser Mauern oder der Teile zu den jeweiligen Bauepochen möglich. Die Arbeit erfordert hohe Sensibilität. Alle Restaurierungsarbeiten beginnen mit einer Bestandserhebung. Jede technische und handwerkliche Umsetzung wird zusätzlich dokumentiert. Leider wurde bei Restaurierungsmaßnahmen in früheren Zeiten wenig Rücksicht gezeigt, wenn es um diese Details ging. Ohne die Arbeit eines spezialisierten Fachmannes kann auch heute noch falsch ausgewähltes Material das Gesamtbild zerstören. Durch fehlende Dokumentationen können mehr Schäden entstehen als behoben werden.

Ein spezialisierter Naturstein-Fachbetrieb kennt seine Aufgaben genau!

Der Fachmann ist über alle Regeln im Detail informiert, die er einhalten muss und besitzt die nötige Erfahrung, die Standfestigkeit zu prüfen. Wenn in einer Mauer Ausbrüche oder Risse zu sehen sind, sie sich neigt oder der Experte lose Steine im Mauergefüge findet, besitzt er das nötige Fachwissen. Er prüft die Art des Fugen-Mörtels und dokumentiert den Bestand oder die Details wie Beschaffenheit der Steine, erkennbare Steinlagen, Vor- und Rücksprünge der Flächen, Balken und Gerüst-Löcher. Zudem dokumentiert er farbliche Veränderungen oder Brandspuren. Der Fachbetrieb erhält allein aus der Beschaffenheit des Mörtels oder der Höhe der Steinlagen Informationen, die einem Laien gänzlich fehlen. Mit Zeichnungen, Videos oder Fotos hat er alle Ergebnisse zu belegen.

Es fließen bei allen Restaurierungsarbeiten zusätzlich alte historische Ansichten, archäologische Berichte oder Urkunden, sowie Baustoffanalysen mit chronologischen Daten und die Bauforschung mit ein. Durch diese Details erhält der Fachbetrieb tiefe Erkenntnisse für die Umsetzung seiner Arbeit. Die richtige Ausbildung und Erfahrung erlaubt ihm mit seinen speziellen Kenntnissen und der Geschicklichkeit punktgenaues Arbeiten, damit das historische Gesamtbild bis zur nächsten Restaurierung erhalten bleibt.

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