Projektbeschreibung:
MARMOMACC Kunstobjekt Cora
Die Marmomacc in Verona zeigte einmal mehr: Seit einigen Jahren erlebt der Naturstein ein Update und findet ganz neue Möglichkeiten der Bearbeitung. In der Steinbranche sind es derzeit vor allem innovative Natursteinunternehmen, die gemeinsam mit Produktdesignern die Entwicklung vorantreiben. Sie sind daher besonders aktiv, was das Zusammenführen von Design, Technik und Verarbeitung sowie das Entwickeln neuer Bearbeitungsmöglichkeiten betrifft und verlangen den aktuellen computergesteuerten Maschinen, wie CNC-Fräsen, mehrachsigen Seilsägen, Robotern oder Wasserstrahlschneidern Neues ab, von dem man zuvor nicht zu träumen wagte. Die Steinbranche erhält somit neue Produkte, und das Material macht sich ein modernes Image zu Eigen. Computergesteuerte Techniksysteme und digitales Design definieren heute eine neue Grenze für dieses alte Material und eröffnen bisher unbekannte Möglichkeiten für die Gestaltung und Bearbeitung von Naturstein. Das Wissen betreffend Material und Produktionsprozesse sowie Bemühungen um eine Reduktion der Abfallmengen und des Energieverbrauchs sind ebenfalls wesentliche Aspekte von Natursteinprojekten der Zukunft. Im Rahmen der Marmomacc wurden spezifische technische Aspekte anhand von experimentellen Arbeiten, entworfen vom Designer Raffaello Galiotto, präsentiert. Gesucht für deren Umsetzung waren technisch modernst ausgestattete Natursteinbetriebe mit ausreichend Erfahrung in der computergestützten Steinbearbeitung. Fündig wurde Galiotto auf Empfehlung des Maschinenbauers aus Italien bei den österreichischen Steinmetzmeistern Kienesberger – denn diese haben sich in den letzten Jahren zu international gefragten Spezialisten für die Produktion
von komplizierten Massivbauteilen entwickelt.
Cora
Der Stein erhielt das Aussehen eines organischen Gebildes, voller Hohlräume und gebogener und verdrehter Tunnels. Die besondere Herausforderung bestand dabei in der Technik des gebogenen Bohrens. Das Problem wurde mithilfe einer 5-Achs-CNC-Fräse mit großem Arbeitsbereich und endlos drehbarer C-Achse gelöst. Speziell dafür notwendige Diamantwerkzeuge wurden in der hauseigenen Schlosserei produziert. Auf diese Weise konnten zuerst 90 Grad gekrümmte Hohlräume geschaffen werden, die dann – mit anderen verbunden – schlussendlich Tunnels mit bis zu 180 Grad Richtungsänderung entstehen ließen. Diese gewundenen Tunnels ziehen sich zur Rückseite des Objektes hin oder tauchen auf seiner Vorderseite wieder auf.